Albrecht Dürer - Ein Feldhase
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Hintergrund zum Bild
Haben Sie vielleicht eine mögiche Interpretation zu diesem Bild?
Das Aquarell 'Der Feldhase' gehört zu den bekanntesten Naturstudien von Albrecht Dürer.
Der Feldhase ist auf dem annähernd quadratischen Papier in derfallenden Blattdiagonale von links oben nach rechts unten in hockenderPosition dargestellt. Der Hase blickt dieser Diagonale folgend, in denRaum außerhalb der Bildfläche. Daraus ergibt sich die Ansicht imDreiviertelprofil. Der Kopf, die Löffel und die Brustpartie sind inUntersicht dargestellt, während die Rückendecke und die Hinterhand inAufsicht dargestellt sind. Dadurch wird alles Wesentliche derKomplexität des Hasen gezeigt. Die Grundierung ist aquarelliert undreicht von rehbraun über graubraun bis zu gebrochenem weiß. Auf dieseGrundierung sind die rhythmisch strukturierten Haarlagen gesetzt. DieLöffel sind zeichnerisch knapper ausgeführt. Der Pinselduktus ist kurzund knapp. Der am Bild linke Löffel ist nach hinten abgeknickt und demBetrachter zugewendet. Zusammen mit dem ebenfalls dem Betrachterzugewandten Auge versinnbildlicht er die tierische Wahrnehmung. Im Augespiegelt sich ein Fensterkreuz. Der rechte Löffel ist wie auch das Augedem Betrachter abgewandt. In den nicht sichtbaren Raum, in den diesesAuge blickt, fällt auch der Schatten des Hasen, sowie die langenFibrillen des Auges und des Äsers.
Es ist keine Sitzfläche oder Umgebung dargestellt. Dennoch erweckt derHase den Eindruck, für den Moment des Betrachtens stillzusitzen.
Es ist praktisch auszuschließen, dass Dürer einen lebenden Feldhasengezeichnet und gemalt hat. Das vielfach als Argument für dieLebendigkeit angeführte sich im Auge des Hasen spiegelnde Fensterkreuzist jedoch ein formelhaftes Element und kommt in mehreren Werken Dürersvor. Er hatte es aus der niederländischen Malerei übernommen.
Diese berühmte Tierstudie wird in der Albertina, Wien ausgestellt.